Lünen. Die Kolonne zog viele Blicke auf sich und am Straßenrand zückte mancher für ein Foto schnell das Handy: Sechs neue Rettungswagen rollten am Mittwoch, 28. September, durch Lünen. Bald schon rücken sie zu den ersten Einsätzen aus.
Im August 2021 hatte die Stadt Lünen nach Ende der offiziellen Ausschreibung den Auftrag für den Aufbau der sechs Rettungswagen an die WAS Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH in Emsbüren vergeben. Dort nahm eine Delegation von Deutschem Roten Kreuz und Berufsfeuerwehr Lünen die Fahrzeuge nun rund ein Jahr später in Empfang.
Zufall ist es nicht, dass es sechs neue Rettungswagen sind, weiß Tim Kewitz, Abteilungsleiter Einsatz und Organisation und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Lünen. „Die Anzahl der Fahrzeuge und Abschreibungsdauer von sechs Jahren ist im Bedarfsplan für den Rettungsdienst festgeschrieben und mit den Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes abgestimmt“, erläutert Kewitz. Die „Neuen“ ersetzen bald Fahrzeuge, die aktuell noch eingesetzt werden, aber mit einem Alter von sieben bis zehn Jahren und Laufleistungen von mehr als 200.000 Kilometern nun kurz vor Ende ihrer Nutzungsdauer stehen. Die Fahrzeuge des Rettungsdienstes sind besonders stark gefordert: Im Jahr rücken Feuerwehr Lünen und Deutsches Rotes Kreuz mit ihnen im Rettungsdienst zu rund 20.000 Einsätzen aus.
Ganz gezählt sind die Tage der Vorgänger allerdings noch nicht: Die Neufahrzeuge sind nach ihrer Ankunft in Lünen nämlich nicht sofort einsatzbereit. Tim Kewitz erklärt: „Die Rettungswagen werden sukzessive mit Verbrauchsmaterialien und Medizinprodukten aufgerüstet, desinfiziert und dann in Dienst gestellt.“ Drei der Rettungswagen werden zukünftig von Personal der Berufsfeuerwehr Lünen besetzt, drei vom Deutschen Roten Kreuz. Die Standorte, von denen sie dabei ausrücken, verteilen sich mit der Feuerwehr- und Rettungswache an der Kupferstraße, den Wachen in Horstmar, Brambauer und Nordlünen über das Stadtgebiet. Und darüber hinaus: Weil das Deutsche Rote Kreuz über einen Vertrag der Stadt Lünen mit der Stadt Selm auch im Rettungsdienst in Selm tätig ist, haben zwei der neuen Rettungswagen ihren Standort künftig in der Nachbarstadt.
Die Neufahrzeuge haben einen Gesamtwert von 1,6 Millionen Euro. Zu ihren Besonderheiten zählen unter anderem eine Vorrüstung für den Einsatz des Telenotarzt-Systems, ein elektrohydraulisches Tragesystem sowie eine Luftfederung zum besonders schonenden Transport der Patienten.