Der Stadtteil Lünen Süd, insbesondere die Jägerstraße, die Straße Auf dem Eigengrund, der Schreberweg und die Bahnstraße, waren in den letzten Jahren immer wieder von extremen Starkregenereignissen betroffen – letztmalig am 14.07.2021. Aufgrund der topographischen Lage gibt es Tiefpunkte, zu denen der Oberflächenabfluss aus zahlreichen Straßen zusammenläuft und gemeinsam mit dem aus dem Kanalnetz austretenden Abwasser, an einzelnen Gebäuden, der genannten Straßen zu Schäden führt. Sowohl im Jahr 2018 als auch 2021 standen hier Kellerräume vollständig unter Wasser.
Da eine Vergrößerung der Kanalisation nachweislich nicht den gewünschten Effekt erzielt hätte und für Hochwasserrückhaltebecken kein ausreichender Platz vorhanden ist, mussten andere Möglichkeiten gefunden werden, um die betroffenen Gebäude gegen oberflächig eindringendes Wasser zu schützen. Das Landeswassergesetz NRW ermöglicht den Kommunen die Umlage von Kosten der Abwasser- und Fremdwasserbeseitigung für Maßnahmen der Niederschlagsableitung und Niederschlagswasserbewirtschaftung, die dem Schutz vor Überflutung von Grundstücken dienen und somit der Klimafolgenanpassung. Durch ein Ingenieurbüro wurden die entsprechenden Gebäude (24 Stück) und die durchzuführenden Maßnahmen ermittelt. Der ermittelte Kostenrahmen zur Umsetzung der Maßnahmen betrug rund 300.000 €.
Ministerin Ina Scharrenbach besichtigt geförderten Objektschutz in Lünen Süd
Durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen wurde am 13.09.2021 die Förderrichtlinie „Wiederaufbau Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht.
Gemeinsam mit den Eigentümern wurden entsprechende Anträge gestellt, um von der Förderung zu partizipieren. Alle eingereichten Anträge wurden positiv beschieden und somit wurden 80% der Kosten durch das Förderprogramm getragen.
„Ein toller Erfolg für die betroffenen Eigentümer, deren Gebäude und ein wichtiger Schritt zum Schutz gegen Überflutung bei Starkregen“, wie Matthias Krölls, Sachgebietsleiter Grundstücksentwässerung des SAL und Projektleiter des Projektes während des Termins ausführte.
Alle Objektschutzeinrichtungen sind fertiggestellt und Frau Ministerin Ina Scharrenbach machte sich bei einem Ortstermin selbst ein Bild von den durchgeführten Maßnahmen und dessen Wirkungsweise. Frau Fiege, Vorstand des SAL, betont noch einmal: „Starkregenprävention ist eine Gemeinschaftsaufgabe zwischen Eigentümern, Abwasserbetrieb und oftmals auch der Kommune. Jeder Überflutungsschwerpunkt muss individuell betrachtet werden und die technisch/wirtschaftlich beste Lösung gefunden werden. Im Falle von Lünen Süd war das der Objektschutz direkt am Gebäude.“
Frau Scharrenbach zeigte sich sichtlich zufrieden über die Zusammenarbeit des SAL, den Stadtgremien und natürlich den Bürgerinnen und Bürgern. Hierbei lobte sie auch die bereits in der Vergangenheit durchgeführten aufklärenden Maßnahmen.
Sowohl Frau Scharrenbach als auch Frau Fiege hoben hervor, dass auf Grund der Klimaveränderungen die Arbeit noch nicht beendet ist.
Text: SAL Stadtbetrieb; Bilder: Lüner Infoblog