Bönen/Lünen. Ein Abend mit amtierenden Bürgermeisterinnen und Lokalpolitikerinnen im Förderturm in Bönen machte es deutlich: Frauen sind in der Politik weiterhin unterrepräsentiert. Eingeladen hatte die Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna, der auch die Lüner Gleichstellungsbeauftragte Heike Tatsch angehört. Das Fazit der Veranstaltung: Es engagieren sich noch immer viel zu wenige Frauen in der Kommunalpolitik.

Podiumsdiskussion im Förderturm in Bönen.

Unter dem Titel „Mehr Frauen in die Politik“ wurde diskutiert, warum der Anteil weiblicher Mandatsträgerinnen in der Kommunalpolitik bei nur rund 34,5 Prozent liegt. Die Referentinnen berichteten davon, welche Wege sie in die Politik geführt haben und wie viel Selbstbewusstsein sowie Hartnäckigkeit erforderlich sind, um politische Ämter erfolgreich zu übernehmen.

Vor rund 50 Gästen moderierte die Journalistin Andrea Blome die Erfahrungsberichte der Kamener Bürgermeisterin Elke Kappen, ihrer Amtskollegin aus Holzwickede, Ulrike Drossel, und der Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel. Die drei Politikerinnen schilderten ihren individuellen Werdegang und die Herausforderungen des politischen Alltags. Ergänzend dazu berichteten die Lüner Kreistagsabgeordneten Renate Schmelzer-Urban (SPD), Vera Volkmann (CDU) und Sandra Heinrichsen (Grüne) über den Einsatz und das Engagement, das ihre Arbeit in der Kommunalpolitik erfordert.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Bedeutung von Vielfalt in politischen Ämtern, Wege zur Gleichstellung und Maßnahmen, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Einen praktischen Tipp gab dazu Dr. Miriam Mauritz, Wissenschaftlerin und Projektverantwortliche der Ruhr-Universität Bochum, die sich intensiv mit der Rolle von Frauen in der Politik beschäftigt. Ihre Empfehlung lautete: „Besuchen Sie Workshops, um Unsicherheiten zu überwinden und Netzwerke zu knüpfen.“

Text und Bild: Stadt Lünen