Lünen. Wenn ein Bestsellerautor vor dem Lükaz in der Innenstadt steht und sich Notizen macht, dann ist Vorsicht geboten – oder Vorfreude. Ivar Leon Menger, einer der erfolgreichsten deutschen Thriller- und Hörspielautoren („Monster 1983“, „Finster“), hat Lünen besucht. Sein Auftrag: Er schreibt einen exklusiven „Lünen-Krimi“ für das kommende Festival „Mord am Hellweg“ im Herbst 2026.

Ivar Leon Menger (2. v. r.) traf sich im Rahmen einer Recherchereise u. a. mit „Mord am Hellweg“-Festivalleiter Heiner Remmert (l.) vom Westfälischen Literaturbüro in Unna, dem 1. Vorsitzenden des Büros, Wolfram Kuschke (2. v. l.), und Lisa Winkelmann (r.) vom Lüner Kulturbüro.

Menger traf sich im Rahmen einer Recherchereise mit Festivalleiter Heiner Remmert vom Westfälischen Literaturbüro in Unna, dem 1. Vorsitzenden des Büros, Wolfram Kuschke (Staatsminister a. D.), sowie Christina Gebing und Lisa Winkelmann vom Lüner Kulturbüro, um die Atmosphäre der Stadt aufzunehmen. Der Autor, der für seine Psychothriller bekannt ist und bereits mit Goldenen Schallplatten für seine Hörspiele ausgezeichnet wurde, zeigte sich von Lünen inspiriert. Nach dem Besuch im Heinz-Hilpert-Theater weckte insbesondere das Lükaz sein Interesse.

„Ich suche nach Orten, die eine Geschichte erzählen, und Lünen hat davon einige zu bieten“, verriet Ivar Leon Menger während des Termins. Ein Detail ließ er sich bereits entlocken: Ein Brand könnte als Inspiration für den neuen Kurzkrimi dienen. „Mehr wird noch nicht verraten, aber es wird spannend und sehr atmosphärisch“, so der Autor.

Die Geschichte wird Teil der populären „Mord am Hellweg“-Anthologie, die begleitend zum Festival erscheint. Festivalleiter Heiner Remmert gab einen Ausblick auf das literarische Konzept der zwölften Ausgabe: „Uns ist wichtig, dass Kultur in die Fläche getragen wird. Insgesamt entstehen 19 neue Geschichten für die Region.“

Dabei gibt es diesmal eine besondere Vorgabe: „Die Anthologie wird einen musikalischen Schwerpunkt haben“, erklärte Remmert. „Ob der Nachbar wegen zu lauter Musik ermordet wird oder Musik gebraucht wird, um – wie in ‘Clockwork Orange’ – gewalttätig zu werden, alles ist denkbar. Aber eine Leiche muss vorkommen.“

Wolfram Kuschke, selbst Lüner, zeigte sich begeistert über die Verpflichtung Mengers. „‚Mord am Hellweg‘ ist Europas größtes internationales Krimifestival, aber es lebt von der Verankerung in unseren Städten. Dass wir mit Ivar Leon Menger einen solchen Star der Szene für Lünen gewinnen konnten, macht mich stolz. Es zeigt, welchen Stellenwert unsere Stadt auf der literarischen Landkarte mittlerweile hat.“

Bis die Lünerinnen und Lüner lesen können, wer im fiktiven Lünen zum Opfer wird, müssen sie sich noch etwas gedulden. Die Anthologie erscheint pünktlich zum Festivalstart im September 2026. Die Manuskripte der Autorinnen und Autoren werden im kommenden Frühjahr erwartet.

 

Quelle und Bild: Stadt Lünen