Gespräch mit Frau Daniela Fiege zum Gewerbegebiet Klöters Feld
Der Lüner Infoblog hat sich mit dem Gewerbegebiet Klöters Feld auseinandergesetzt. Dazu haben wir Daniela Fiege, Vorstand vom SAL, um ein Gespräch gebeten.
Frau Fiege hat uns detailliert anhand Simulationen und Kartenmaterial gezeigt, wie der jetzige Zustand der Entwässerung ist und wie der Zustand nach einer Bebauung aussehen würde.
Wir haben das Vorhaben aus zweierlei Sicht betrachtet:
- Umwelt
- Wirtschaft
Umwelt
Aus unserer Sicht ist es immer schade, wenn ein intaktes Ökosystem zerstört wird, auch vor dem Hintergrund, das der Stadt Lünen noch weitere Flächen zur Verfügung stehen.
Dazu kommt ein weiterer Punkt, dass in unmittelbarer Nähe an der Niersteheide eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen soll.
Photovoltaikanlage
Zur Photovoltaikanlage kann gesagt werden, dass laut Frau Fiege kein höheres Überflutungsrisiko entsteht, da das Planungsgebiet nicht versiegelt wird. Durch die Bebauung der Fläche mit Photovoltaikanlagen wird sich die Abflusssituation für die Anlieger sogar verbessern, da die Fläche mit einem Erdwall versehen wird und somit das Wasser nicht mehr Richtung Bebauung fließen kann.
Klöters Feld
Vorab: Eigentümerin des ca. 6,5 ha großen Geländes ist die Harpen Immobilien GmbH.
In den genannten Berechnungen der Entwässerung wurden sowohl das geplante Gewerbegebiet Derner Straße als auch ein angedachter P&R Parkplatz berücksichtigt. Frau Fiege erklärte uns, dass das Pumpwerk am Klöters Feld heute mit 27 Litern/Sekunde in den Lüserbach ableitet. Durch Rückhaltebecken und Überflutungspolder in den geplanten Flächen ist es nicht notwendig, den Wert von 27 l/s zu verändern. Das bedeutet, dass der Lüserbach keine spürbare Mehrbelastung durch die geplanten Gewerbegebiete erfährt – dieses ist auch wesentlich zum Schutz der Unterlieger des Lüserbaches.
Die Berechnungen zeigen, dass bei einem Regenereignis (100-Jährlichkeit) das Wasser auf den geplanten Flächen verbleibt und zu keinem Schaden an bestehenden Gebäuden etc. führt.
Wirtschaft
Ohne sichere Arbeitsplätze und steuerzahlendem Gewerbe ist eine Stadt nicht handlungsfähig. Gerade der Lüner Süden würde von einem Gewerbegebiet profitieren. Im Umkreis befindet sich der Preußen Bahnhof, der Vollanschluss der A2 und eine intakte Nahversorgung. Und eben dieser Autobahnanschluss wertet das Gewerbegebiet auf. Innerstädtischer Verkehr wird somit vermieden.
Es bleibt die Frage, ob der P&R Parkplatz (es gibt noch keine konkreten Planungen dazu) ausreicht. Wo parken die LKW´s wenn sie nicht mehr fahren dürfen und die Firmen in der Abwicklung nicht nachkommen? Wir sehen das Problem teilweise morgens auf der Kupferstraße. Dies wird noch zu erörtern sein, es hat aber Nichts mit Abwassergefahren zu tun.
Zu unserer Gesprächspartnerin: Frau Daniela Fiege ist seit Mai 2018 Vorstand SAL Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR. Nach Ihrem Studium mit der Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft war sie 10 Jahre bei den Stadtwerken Osnabrück und leitete dort die Bauabteilung.