Lünen. Ab sofort rollen die Bagger: Mit dem Spatenstich am 27. Juni begannen die Bauarbeiten für Lünens neues Glasfasernetz. Mit dem geförderten Ausbau wachsen die Stadtwerke Lünen zum Internetanbieter und bieten zukünftig für Privat- und Gewerbekunden Glasfaser-Internet, Telefonie und IPTV-Fernsehen an.
Das Ausbauziel steht: Bis Ende des Jahres 2023 werden die Stadtwerke Lünen auf einer Gesamtlänge von 100 Kilometern 900 Kilometer Glasfaserkabel in 350 Kilometer Leerrohren einbringen. Daraus ergibt sich ein enormes Anschlusspotenzial: Mehr als 10.000 Lüner Privathaushalte und Unternehmen haben dann die Möglichkeit zu einem Glasfaseranschlusses und können damit die Qualität ihrer Internetversorgung auf ein ausgezeichnetes Level verbessern. Nicht umsonst sprach Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns beim Spatenstich von einem „Meilenstein für Lünen als Bildungs-, Wirtschafts- und Wohnstandort“.
„Wir verbauen in Lünen eine durchgängige Glasfaser-Infrastruktur, die ohne das veraltete Material Kupfer auskommen wird“, beschrieb SWL-Geschäftsführer Dr. Achim Grunenberg die Anschlusstechnologie FTTB. FTTB steht für Fibre To The Building und umschreibt die durchgängige Glasfaser-Infrastruktur bis zum Haus. Er ergänzte: „Sie müssen sich das so vorstellen: Über die Telefonleitungen, über die die Menschen heute in Lünen surfen und telefonieren, haben zum Teil schon unsere Urgroßeltern telefoniert.“ Nicht zuletzt deshalb sei eine neue Glasfaser-Infrastruktur für Lünens Mieter, Eigentümer, Vermieter und Gewerbetreibende überfällig.
Geförderter und eigenwirtschaftlicher Ausbau
In dem von Bund und Land geförderten Ausbaugebiet befinden sich einerseits 501 private Adressen, 28 Schulen und 66 Gewerbeeinheiten, deren Internetanschluss derzeit höchstens 30 Mbit pro Sekunde empfängt und damit einen sog. Weißen Fleck darstellt; für die Versorgung dieser Weißen Flecken fördern Bund und das Land NRW das Projekt mit 13.311.622 €. Andererseits haben die Stadtwerke Lünen zwischen diesen Weißen Flecken weiteres Potenzial ausgemacht; für die Glasfaser-Versorgung dieser rund 3.500 Adressen im Eigenwirtschaftlichen Ausbau investieren die Stadtwerke Lünen weitere 9 Millionen € aus eigenen Mitteln. Insgesamt liegen damit fast 4.000 Adressen im Glasfaser-Ausbaugebiet, hinter denen rund 10.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie Bildungseinrichtungen stehen. Ihre Glasfaser-Anschlüsse werden zukünftig ganz bequem 1.000 Mbit pro Sekunde empfangen und senden können.
Kostenloser Glasfaseranschluss bis 30. September
Für alle, deren Zuhause oder Gewerbe ans Glasfasernetz angeschlossen werden kann, gilt dieselbe Bedingung: Wer bis zum 30. September 2022 einen Glasfaseranschluss beauftragt, erhält diesen kostenlos. Danach betragen die Anschlusskosten für die Tiefbauarbeiten 1.242,36 € (brutto). „Wir müssen mit einem solchen Stichtag arbeiten, da unser Generalübernehmer für seine Planung wissen muss, wo er bauen soll. Muss er hinterher zweimal in derselben Straße tätig werden, kostet es doppelt“, erklärte Dr. Achim Grunenberg die Notwendigkeit dieses Stichtages.
Wichtig war ihm außerdem zu betonen, dass sich beim Thema Glasfaseranschluss nicht nur Eigentümer und Vermieter angesprochen fühlen sollten: „Sicherlich muss immer erst der Eigentümer zustimmen, dass die Stadtwerke einen Glasfaseranschluss auf dem Grundstück herstellen dürfen.“ Sollten sich Mieter einen Glasfaseranschluss wünschen, sollten sie einen Glasfaser-Vertrag buchen und direkt mit ihrem Vermieter sprechen.
„Wir als Stadt sind sehr glücklich darüber, hier ein hochmodernes Glasfasernetz zu erhalten und hoffen, dass die Lünerinnen und Lüner ihre Chance wahrnehmen werden“, warb Jürgen Kleine-Frauns abschließend dafür, den Glasfaser-Verfügbarkeitscheck auf http://www.SWL24.de/glasfaser zu machen.
Text und Foto: Stadtwerke Lünen