Lünen. Über den Verband der Feuerwehren in NRW hat eine dringende Bitte des Netzwerks „Maidan“ aus Rheine die Feuerwehr Lünen erreicht. Das Netzwerk unterstützt schon seit Längerem die ukrainische Region Iwano-Frankiwsk und hat unter anderem bereits einen Hilfstransport in den Westen des Landes organisiert. Der Oblast ist seit dem Angriff Russlands ein Zufluchtsort für viele Menschen aus der Ostukraine geworden, deren Versorgung die Region vor große Probleme stellt.

 

Der größte Wunsch der Regierung waren zwei Rettungswagen, um die Menschen in Iwano-Frankiwsk, aber auch Soldaten der Ukraine medizinisch versorgen zu können. Und die Feuerwehr Lünen sah eine Chance, diesen Wunsch zu erfüllen. Da in Lünen gerade sechs neue Rettungswagen in Dienst gestellt wurden, waren zwei alte, aber noch gut in Schuss befindliche Wagen übriggeblieben. „Nachdem wir von der Anfrage gehört haben, haben wir bei der Rechtsabteilung und dem Fachbereich Finanzen nachgefragt, ob die Spende möglich ist“, erklärt Tim Kewitz, stellvertretender Fachbereichsleiter Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz und somit stellvertretender Leiter der Feuerwehr Lünen.

 

Nachdem die Prüfung ein positives Ergebnis erbracht hatte, sprachen die Feuerwehrleute bei Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns vor. Der zeigte sich erfreut und beeindruckt von einem solchen Engagement: „Ich finde es großartig, dass die Feuerwehr hier sofort die Initiative ergriffen und gehandelt hat.“ Das Stadtoberhaupt willigte umgehend ein, sodass die Spende nun am Freitag, 28. Oktober, vollzogen werden konnte.

 

Bei den beiden Rettungswagen, Baujahre 2014 und 2016, handelt es sich um Fahrgestelle des Mercedes-Benz-Sprinters mit Kofferaufbauten der Firma Fahrtec. „Die Fahrzeuge wurden in der Notfallrettung eingesetzt und haben Hunderte von Rettungseinsätzen begleitet“, berichtet Tim Kewitz am Rande der Übergabe. Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sieht in der Aktion einen weiteren Beweis für die außergewöhnliche Solidarität, die Lünerinnen und Lüner seit Beginn des Krieges mit der Ukraine zeigen: „Die Hilfsbereitschaft in unserer Stadt, sei es durch finanzielle oder materielle Unterstützung oder durch das Angebot von privatem Wohnraum, macht mich sehr stolz.“

 

Mit Blick auf den Vorschlag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, deutsche Städte sollten sich verstärkt um Partnerschaften mit der Ukraine bemühen, ergänzte Kleine-Frauns: „Die meisten Partnerschaften sind aufgrund ganz konkreter Anlässe entstanden. Es ist vorstellbar, dass wir hier, im Angesicht eines eigentlich undenkbaren Angriffskrieges in Europa, einen Grundstein für eine neue Freundschaft legen können.“

Text Stadt Lünen, Bilder: Johannes Kiechel, Lüner Infoblog

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