Lünen. Zahlen, Daten, Fakten zum Feuerwehr-Jahr 2022 und zudem Ehrungen für mehr als 250 Jahre Einsatz für Lünen – das alles und mehr gab es bei der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Lünen im Hansesaal.
Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns nutzte die Gelegenheit für ein Dankeschön: „Ganze Generationen von Haupt- und Ehrenamtlichen sind das Fundament unserer Wehr. Die Begeisterung für die Technik, das Helfen wollen, die einzigartige Gemeinschaft werden in Lünen traditionell vererbt.“ Der Bürgermeister dankte darüber hinaus auch denen, die es möglich machen, dass insbesondere die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der sieben Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr zu jeder Tages- und Nachtzeit ausrücken können, um zu helfen: Den Familien, die dann auf gemeinsame Zeit verzichten müssen, ebenso wie den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeitenden für Einsätze, Übungen und Ausbildungen freistellen.
Auch in Zukunft wolle man in Lünen Menschen für Arbeit in Feuerwehr und Rettungsdienst begeistern. „Rat und Verwaltung unserer Stadt haben seit Jahren an den Rahmenbedingungen dafür gearbeitet – und werden dies auch weiterhin tun“, versprach Jürgen Kleine-Frauns. „Denn wir sind überzeugt davon, dass ein geeignetes Umfeld, gute Ausstattung und moderne Arbeitsbedingungen auch ambitionierte Kräfte an die Feuerwehr und den Rettungsdienst binden können. Beziehungsweise nach Lünen locken können.“
Welchen Stellenwert eine schlagkräftige Feuerwehr hat, wird insbesondere in Einsätzen immer wieder deutlich: Einsätze, die im Jahr 2022 hervorstachen, waren etwa der Brand in einer Anlage mit XXL-Garagen an der Wethmarheide im Januar, der Dachstuhlbrand an einem Mehrfamilienhaus an der Jägerstraße im September oder der Brand der Turnhalle an der Viktoriaschule am 2. Weihnachtstag.
Insgesamt rückte die Feuerwehr Lünen 2022 zu 1217 Einsätzen aus, das ist verglichen mit dem Jahr 2021 (1263 Einsätze) zwar ein leichter Rückgang, aber: „Wir hatten im Berichtsjahr 2022 einfach Glück“, erläuterte Dr. Christian Märkert, der Leiter der Feuerwehr Lünen, im Jahresbericht die Gründe. Denn die Zahl der Einsätze unterliege dem Zufall. „Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr auf die von Klimaforschern prognostizierten zu erwartenden Unwetterereignisse Glück, wir hatten weniger dramatisches Wetter in Lünen, kein Starkregenereignis wie im Jahr 2021 und somit weniger Einsätze mit dem Bezug auf Unwetterereignisse.“ Märkert ist sich aber auch sicher, dass die nächsten Unwetter kommen werden: „Es ist nicht die Frage des Ob, sondern des Wann und wie intensiv es wird.“
Einen deutlichen Anstieg brachte das vergangene Jahr bei den Einsätzen des Rettungsdienstes. 24.361 Alarmierungen waren es in 2022. Im Vergleich zu 2021 war das ein Plus von über 3.000 Alarmierungen. Zudem waren die Mitglieder der Feuerwehr Lünen bei einer Vielzahl von Sonderaufgaben zur Stelle wie Brandsicherheitswachen im Heinz-Hilpert-Theater, Hilfsaktionen für Menschen aus der Ukraine oder der Premiere der Veranstaltung „Lünen hilft!“ auf dem Willy-Brandt-Platz zur Stelle.
Torsten Fritsch und Torsten Rudel engagieren sich seit 25 Jahren in der Feuerwehr und erhielten dafür das Feuerwehrehrenabzeichen in Silber.
Für 35 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurde Michael auf dem Kamp, Uwe Radmacher und Carsten Schwarzer mit dem Feuerwehrehrenabzeichen in Gold ausgezeichnet.
Ein ganzes Jahrhundert Feuerwehr schaffen Josef Deutinger und Friedhelm Mennicken gemeinsam. Beide sind jeweils seit 50 Jahren in der Feuerwehr. Ein Engagement, das mit dem Feuerwehrehrenabzeichen in Gold mit Goldkranz am Bande sowie der Ehrennadel des Verbandes der Deutschen Feuerwehren für langjährige Mitgliedschaft gewürdigt wurde.
Urkunden aus den Händen von Feuerwehrdezernent Dr. Christian Klicki und Dr. Christian Märkert erhielten an diesem Abend aber auch zwei weitere Feuerwehrleute. Im Vorfeld der Jahresdienstbesprechung wählten die Feuerwehrleute aus ihren Reihen nämlich den neuen Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Lünen: Die Wahl entfiel einstimmig auf Ulrich Sander vom Löschzug 4 Niederaden, bisher stellvertretender Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr. Zu Sanders Stellvertreter wählten die Feuerwehrleute – ebenfalls einstimmig – Michael Krah vom Löschzug 5 Brambauer.
Dass die Wahl bereits in diesem Jahr stattfand, hat einen traurigen Hintergrund: Im Juni 2022 verstarb unerwartet der amtierende Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Lünen, Rüdiger Huld im Alter von nur 60 Jahren. Ihm und weiteren Verstorbenen gedachten die Gäste der Jahresdienstbesprechung in einer Schweigeminute.
Den Jahresbericht der Feuerwehr Lünen gibt es auch unter www.feuerwehr-luenen.de.