Lünen. Die Übernachtungsstelle für wohnungslose Männer in Lünen hat eine neue Trägerschaft: Ab Januar wird die Wohnungslosenhilfe der Diakonie die Notunterkunft betreiben. Im Rathaus der Stadt Lünen wurde nun die symbolische „Schlüsselübergabe“ vorgenommen. Lünens Erster Beigeordneter Axel Tschersich und Fachbereichsleiterin Beate Lötschert begrüßten dazu den Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, Pfarrer Niels Back, den Bereichsleiter Timo Stascheit und die Leiterin der Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie, Susanne Thoma. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Diakonie diese wichtige Aufgabe übernimmt“, so Axel Tschersich.
Auch Mitglieder des Vereins „Dach über dem Kopf“ um den Vorsitzenden Pfarrer i.R. Ulrich Klink waren zu Gast. Der Verein leitet die Übernachtungsstelle in Lünen seit 1996 mit großem Einsatz, um die Situation wohnungsloser Männer zu verbessern. Die Versorgung und Betreuung der hilfsbedürftigen Männer erfolgte dabei durch eigenes Personal, finanziert über Spenden, Übernachtungsgebühren sowie einen Personalkostenzuschuss der Stadt Lünen, die darüber hinaus auch die Unterkunftskosten trägt. Aus Altersgründen sieht sich der Vorstand des Vereins jedoch nicht mehr in der Lage, die Leitung der Übernachtungsstelle fortzuführen. Um die wertvolle Arbeit für wohnungslose Menschen in Lünen auch weiterhin sicherzustellen, hat die Diakonie die Trägerschaft übernommen. Neben der Bereitstellung eines geschützten Übernachtungsplatzes wird die Diakonie vor Ort auch Beratung anbieten. Ziel ist es, den Betroffenen den Zugang zu weiterführenden Hilfsangeboten zu erleichtern und ihnen den Weg zurück in ein sicheres und stabiles Leben zu ebnen. Seit vielen Jahren engagiert sich die Diakonie in der Beratungsstelle am Sankt-Georg-Kirchplatz, dem Ambulant Betreuten Wohnen und einem Tagesaufenthalt. Deswegen ist es der Diakonie, laut Geschäftsführer Niels Back, ein wichtiges Anliegen, auch den Betrieb der Übernachtungsstelle sicherzustellen: „Die Verbesserung der individuellen Lebenssituation ist der erste Schritt, damit es weiter geht auf dem Weg raus aus der Wohnungslosigkeit. Mit einem einfachen Zugang zu weiteren Hilfen schließen wir hier eine wichtige Lücke.“
Auf die Frage nach den Anfängen berichtete Ulrich Klink, dass die Stadt Lünen in den 1980er-Jahren wohnungslosen Männern zunächst eine Wohnung zur Verfügung gestellt hatte. Aus unterschiedlichen Gründen erwies sich diese Situation als problematisch, weshalb unter anderem auf Betreiben der damaligen Bürgermeisterin Christine Dörr-Schmidt engagierte Bürgerinnen und Bürger im Juni 1996 den Verein „Dach über dem Kopf e.V.“ gründeten. In Kooperation mit der Stadt Lünen wurde ein Mietshaus Auf dem Ringe in Gahmen instand gesetzt und als Übernachtungsstelle genutzt. Auch wenn die Trägerschaft nun wechselt, will der Verein weiter aktiv bleiben, wie Ulrich Klink erklärt: „Der Verein wird sich als Förderverein bei der Finanzierung und Gestaltung von gezielten Hilfsprojekten der Wohnungslosenhilfe in Lünen beteiligen.“ Dafür sei der Verein auch weiterhin auf Spenden angewiesen, die in enger Zusammenarbeit mit der Diakonie verwendet werden. So hofft Klink darauf, dass bisher hohe Spendenaufkommen halten zu können. „Jeder Euro wird zum Wohle betroffener Frauen und Männer eingesetzt.“
Der Erste Beigeordnete Axel Tschersich bedankte sich beim Verein für das jahrzehntelange Engagement: „Sie haben mit Ihrem Einsatz und Ihrer Hingabe einen unschätzbaren Beitrag für unsere Stadt geleistet.“ Gleichzeitig zeigte er sich zufrieden mit der neuen Lösung: „Wir sind sehr froh, dass die Diakonie diesen wichtigen Dienst nun weiterführt und die Versorgung wohnungsloser Männer in Lünen auch in Zukunft gewährleistet ist.“ Die Stadt Lünen werde sich weiterhin mit finanziellen Mitteln engagieren und eng mit der neuen Trägerschaft zusammenarbeiten, um die Lebenssituation wohnungsloser Menschen in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
Quelle und Bild: Stadt Lünen