Die Kriminalpolizei in Dortmund und Lünen warnt vor Betrügern, die es u.a. auf EC-Karten abgesehen haben und dabei in Telefongesprächen mit unterschiedlichen Legenden arbeiten. Seit Ende Januar 2025 ermittelt die Kripo in acht Fällen.
Um weitere Taten zu verhindern, bittet die Polizei, die Anrufe der angeblichen Sparkassen-Mitarbeiter oder falschen Polizisten einfach abzubrechen – es ist nicht unhöflich, so ein Gespräch sofort zu beenden und sich vor einer Straftat zu schützen. Wie so oft täuschen die Täter eine Notlage vor.
Ein Beispiel vom 6. März 2025 aus Lünen: Ein Anrufer stellte sich um 14 Uhr einem Ehepaar (75, 80) als Mitarbeiter der Sparkasse vor (möglich sind grundsätzlich auch andere Bank-Namen) und gab an, dass von deren Konto 4000 Euro an einen Onlinehändler abgebucht werden solle. Die Überweisung des hohen Betrags solle nun zunächst telefonisch überprüft werden. Nunmehr müsse das Konto gesperrt werden. Dafür komme ein Mitarbeiter an der Anschrift vorbei, um die EC-Karte und die PIN abzuholen. Das Ehepaar händigte dem Unbekannten zwei Karten und die PIN aus – die Täter konnten damit 3000 Euro abheben.
Ein weiterer Fall: Seit dem 21. Februar 2025 riefen die Täter mehrfach bei einem 85-jährigen Mann aus dem Dortmunder Stadtteil Asseln an. Der Anrufer behauptete, bei der Polizei zu arbeiten. Die seit langem bekannte Legende: In der Nachbarschaft sei eingebrochen worden. In der betroffenen Wohnung habe die Polizei einen Zettel mit dem Namen des angerufenen Seniors gefunden. Der angebliche Polizeibeamte stellte sich mit dem Namen „Seidel“ vor, nannte eine Dienstnummer (Info: Polizisten haben keine Dienstnummern, die sie herausgeben können) und vermittelte ein Gespräch zu einem Oberstaatsanwalt „Dr. Müller“ – ebenfalls eine falsche Identität. Jener Staatsanwalt sprach von einer Diebesbande und wies auf die Dringlichkeit hin – der 85-Jährige solle Geld auf ein „europäisches Sicherheitskonto“ überweisen. So erlangten die sehr manipulativ arbeitenden Trickbetrüger 55.000 Euro.
Bei einem weiteren Anruf am 4. März 2025 scheiterten die Täter – der Telefonakku des in Dortmund-Wambel angerufenen 56-jährigen Mannes war leer, das Gespräch wurde unterbrochen. Auch in diesem Fall war ein falscher Polizeibeamter am Werk, der von einem Einbruch in der Nachbarschaft berichtete und ein Sparkassen-Schließfach erwähnte.
Die Dortmunder Polizei warnt erneut vor Trickbetrug am Telefon und auch an der Haustür.
Polizei, Staatsanwaltschaft und Banken oder andere Behörden rufen nicht bei Bürgern und Kunden an, um EC-Karten und PIN abzuholen. Immer wieder täuschen auch angebliche Handwerker an der Haustür einen Schaden zum Beispiel an Wasserleitungen vor. Zugleich bieten sie eine Lösung an. In der Wohnung lenken sie die Betroffen ab, sodass Komplizen unerkannt Geld und Schmuck entwenden können.
In solchen Fällen gilt: Tür zu und die Polizei anrufen! Schützen Sie Ihr Eigentum, in dem Sie entschlossen auftreten.
Ruft ein Polizeibeamter an (oder eine Beamtin) und spricht von einem Einbruch in der Nachbarschaft oder einer ähnlichen Tat: Lassen Sie sich nicht auf ein Gespräch ein – legen Sie einfach auf. Auch Kautions-Forderungen, die z.B. zur Vermeidung einer Untersuchungshaft bar an der Gerichtskasse zu begleichen seien, sind eine Falle.
Die Polizei bittet Familienangehörige, Freunde oder andere Vertrauenspersonen von Senioren, auf die betrügerische Methoden hinzuweisen und ältere Menschen stark zu machen. Auch dann, wenn dies bereits geschehen ist.
Quelle: Polizei Dortmund